1. Strodehner Kolloquium zur Kunst auf dem Land
Kolloquium mit Studenten der FHP im Rahmen des Seminars "Kulturarbeit auf dem Land"
8. - 10. Juni 2012, Strodehne
Kooperationspartner: FH Potsdam, Studiengang Kulturarbeit, Prof. Dr. Helene Kleine
Gelten für Kunst vom Land besondere Maßstäbe?
Was für künstlerische Methoden ruft das Land hervor?
Folgt die Kunstproduktion auf dem Land anderen, eigenen Regeln?
Mit diesen Fragen kamen 24 angehende "Kulturarbeiter" von der FH Potsdam
für drei Tage ins Haveldorf Strodehne, um im Dialog mit atelier
havelblick die Rolle und Relevanz der Kunst auf dem Land am praktischen
Beispiel zu erkunden.
Die Sondierung der Rahmenbedingungen machte schnell deutlich: Für
Künstler, die auf dem Land leben und dort kontextbezogen arbeiten, ist
die Überschneidung von Leben und Arbeit weitaus unmittelbarer als in der
Stadt, Rückmeldungen auf künstlerisches Handeln erfolgen direkt,
persönliche Bezüge sind allgegenwärtig.
Folglich stand die Frage nach der Rolle, die der Künstler im Dorf spielt, auch im Mittelpunkt der Plenums-Diskussionen.
Welche Funktion hat Kunst im Dorf? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Kulturarbeit und freier Kunst?
Und wäre es sinnvoll, auf dem Land eine zeitgemäße Neuauflage des
Bitterfelder Wegs zu erproben? Zu DDR-Zeiten hatte die Kunst im Sinne
des marxistischen Kunstbegriffs der Gesellschaft zu dienen. Künstler
wurden in die Produktion geschickt, um den Werktätigen einen aktiven
Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen. Die „vorhandene Trennung von
Kunst und Leben“ und die „Entfremdung zwischen Künstler und Volk“
sollte so überwunden werden.
Praktizieren wir diesen "sozialistischen" Weg heute auf dem Land möglicherweise bereits, ohne uns dessen bewusst zu sein?
letzte Änderung: 6.1.2014 15:17